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Die Lateranbasilika


Antikes Glaubenszentrum Roms

Lateranbasilika
© Marie-Lan Nguyen / Wikimedia

Bis ins Mittelalter bildete der als Lateran bezeichnete Hügel im Süden der Stazione Termini das bedeutendste Religionszentrum der Christen in Rom. Einst als Erzbasilika mit dem ältesten Baptisterium der Welt im Auftrag Konstantins des Großen im 4. Jahrhundert errichtet, ist die Lateranbasilika heute eine der vier Papstbasiliken der Stadt Rom. Bis heute ist im Inneren der Erzbasilika noch eine Säule erhalten, die aus der antiken Bauzeit stammt. Zunächst nutzte der Bischof von Rom die prächtige Lateranbasilika, die sich im Inneren der Aurelianischen Mauer befand. Aber auch der Papst nutzte die Basilika und ließ sich hier einen prächtigen Palast bauen, von welchem heute leider nur noch die Kapelle Sancta Sanctorum und die Scala Sancta, die Heilige Treppe, zu sehen sind.

Die Bedeutung der Lateranbasilika als Papstsitz nahm im Mittelalter zusammen mit der politischen Macht der Päpste in Rom kontinuierlich ab. Im Gegenzug versuchte die Kirche ihre Macht im religiösen Bereich weiter auszubauen, sodass Reliquien und Wallfahrtsorte für den Machtanspruch der Kirche immer bedeutsamer wurden. Obwohl der Lateran über zahlreiche Reliquien verfügte, wuchs die Anziehungskraft des Vatikans, da sich dort das Grab des Apostels Petrus und damit auch gleichsam `Heiliger Boden´ befand. So überrascht es nicht, dass Vatikan und Peterskirche weitere Ausbauten erfuhren und seit dem späten 14. Jahrhundert auch als ständiger Sitz des Papstes dienten.

A: Lateranbasilika
Chorraum und Apsis von San Giovanni in Laterano
© Berthold Werner / Wikimedia

Dennoch gilt die Lateransbasilika bis heute als zweitwichtigstes Kirchengebäude Roms und beherbergt mit der Porta Santa und der Scala Santa zwei bedeutende Anziehungspunkte für Katholiken aus aller Welt. Während die Porta Santa im Heiligen Jahr 2000 das letzte Mal geöffnet war, ist die Heilige Treppe immer frei zugänglich und ist gleichzeitig auch jene Treppe, die Jesus einst im Palast des Pontius Pilatus in Jerusalem bestiegen haben soll. Heute wird die Treppe in Erinnerung an die Leiden Jesus nur kniend bestiegen. Um die marmornen Stufen vor Abnutzung zu schützen, wurde schon 1723 eine Schutzverkleidung angebracht, die von einzelnen Sichtfenstern unterbrochen wird, sodass Gläubige einen Blick auf die echten Stufen werden können.

Zum Architekturensemble des Lateran gehört auch das Baptisterium, welches Konstantin im Jahr 325 hier errichten ließ und das damit bis heute das älteste Baptisterium der Welt ist. Zudem imponiert der 31 Meter hohe Obelisk, der im 15. Jahrhundert vor Christus in Ägypten erschaffen wurde und damit der größte und älteste von ganz Rom ist. Ebenfalls von gewisser Imposanz ist das Leonische Triclinium, das einst Teil des prächtigen päpstlichen Speisesaals im Lateranspalast war und heute vor der Kirche SS. Salvatore della Scala Santa zu finden ist. Ruhe und Besinnlichkeit finden Gläubige zudem im idyllischen Kreuzgang der Lateranbasilika, der vom Neuen Lateranpalast begrenzt wird.