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Circus Maximus (Circo Massimo)


Von mutigen Wagenlenkern und antiken Technikraffinessen

Circus Maximus
© Joris / Wikimedia

Schon 700 Jahre vor Christi Geburt wurde das sumpfige Tal des Murciaflusses zwischen den beiden römischen Hügeln Palatin und Avertin trocken gelegt, um hier, unweit des Forum Romanums, einen vielseitigen Veranstaltungsort zu errichten. Dabei wurde zunächst nur eine Fläche von rund 600 Metern Länge und einer maximalen Breite von rund 140 Metern eingeebnet. Zunächst fanden auf dem großen Feld wurden sowohl religiös-kultische als auch weltlich- unterhaltsame Veranstaltungen statt. Dabei bildeten unter den Religionsfesten insbesondere die Zirzenischen Spiele, die als religiöse Umzüge durch Rom zogen und auf dem Circus Maximus endeten, besondere Termine. Den römischen Göttern zu Ehren wurden rund um den Circus Maximus auch religiöse Tempel, wie jene des Sonnengottes Sol und der Mondgöttin Luna, errichtet.

Da die Römer den Nervenkitzel und die Spannung während der Wagenrennen besonders liebten, diente der Circus Maximus spätestens seit 500 vor Christus als Sportarena, in welcher sich die wagemutigsten Wagenlenker des Römischen Reiches miteinander maßen. Entsprechend der Berühmtheit des Circus Maximus` in Rom ließ König Lucius Tarquinius Priscus zunächst hölzerne Tribünen rund um das große Oval errichten. Da diese schließlich einstürzten, entschieden sich die nachfolgenden Herrscher Roms nach und nach für Steintribünen. Während Julius Cäsar Marmortribünen bevorzugte, ließ Augustus Sitzbänke aus Tuffstein bauen und Trajan vollendete die Umrundung des Circus Maximus mit Sitzreihen aus Ziegeln und antikem Beton. Bis heute sind Teile der einst hoch aufragenden Tribünen im Süden des Circus Maximus zu bestaunen. Seinen maximalen Ausbaustatus erreichte der Circus Maximus jedoch erst in der Spätantike, indem eine geschlossene Bebauung Sitzplätze für bis zu 385.000 Besucher bot.

A: Circus Maximus

Eine Besonderheit des Circus Maximus ist zudem die Spina, die sich als rechteckige Trennung zwischen der Süd- und Nordbahn befand und die mit den Obelisken der heutigen Piazza del Popolo und des Laterans verziert wurde. Eine imposante Kaiserloge, die Erweiterung des Kaiserpalastes auf dem Palatin als Ehrenloge sowie spezielle Startboxen für die Streitwagen zeugten ebenfalls von der einstigen politischen und gesellschaftlichen Bedeutung des Circus Maximus. Als besondere technische Raffinesse wurde zudem in die Mitte der Spina eine mechanische Rundenzählanzeige eingelassen, die ebenfalls zunächst aus Holzkugeln und dann auch sieben absenkbaren Marmordelphinen bestand. Teilweise wurden auf dem Circus Maximus bis zu 24 Wagenrennen am Tag ausgetragen, wobei nicht nur sportlicher Wetteifer im Vordergrund stand, sondern oftmals auch politische Machtdemonstrationen, sodass die römischen Wagenrennen nicht selten auch ein blutiges Ende für Wagenlenker und Gespann nahmen.

Nach diesen glanzvollen Zeiten erwartete den Circus Maximus ab dem 6. Jahrhundert eine grundlegende Neugestaltung als Anbaufläche für Obst und Gemüse. Zudem wurde im Osten eine Kirche errichtet und der Norden der großen Arena in die Frangipane-Festung integriert. Während der Renaissance dienten schließlich die letzten Überreste der marmornen Treppen und Logen als Steinbruch für den Ausbau des imposanten Petersdomes. Zur Zeit der Industrialisierung ließen sich hier sowohl Gewerbetreibende als auch ein Gasometer nieder. Erst ab den 1930ern erwachte das Interesse an der historischen Rennarena, sodass nach und nach die Grundrisse des Circus Maximus wieder freigelegt wurden. Heute ist der Circo Massimo ein beliebter Veranstaltungsort für Open-Air-Events und bietet Platz für eine halbe Million Menschen.