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Das Kolosseum


Grandioses Wahrzeichen und dramatischer Schauplatz

Das Kolosseum
© Jenifoto / Fotolia

Unter den Schlagwörtern `damnatio ad bestias´ und `damnatio ad ferum´ traten in der rund 400-jährigen aktiven Geschichte des Kolosseums mehr als 300.000 Gladiatoren, Häftlinge und wilde Tiere gegeneinander an. Dabei begann die Geschichte dieser einzigartigen Arena 80 nach Christus, als hier, zu Füßen des Esquilin-Hügels, Kaiser Vespasian das erste und einzige geschlossene Amphitheater des Römischen Reiches errichten ließ. Finanziert durch die Beutestücke aus der Eroberung Jerusalems, sollte das Kolosseum den Vorgängerbau Neros nicht nur in Größe, sondern auch in architektonischer Raffinesse weit übersteigen. So zeichnet sich das Kolosseum durch seine insgesamt drei Etagen aus, die jeweils von 80 Torbögen, die auch als Eingänge zu den unterschiedlichen Rängen dienten, eindrucksvoll markiert werden. Zwischen den einzelnen Bögen wurden in der 1. Etage dorische, in der 2. ionische und in der 3. Etage korinthische Blendsäulen eingefügt. Während die Außenmauern aus bestem römischem Travertin gefertigt wurden, weist die Innenarchitektur lediglich Wände aus Ziegeln und Tuffstein auf, da diese günstiger waren als Travertin.

A: Das Kolosseum

Die Gewölbekeller des Kolosseums

Einst waren unter den Holzbohlen des Arenabodens Wasserleitungen verlegt, die das Fluten des Untergeschosses ermöglichten. Insbesondere bei der Inszenierung von Seeschlachten kam die Flutanlage zum Einsatz. Nach und nach nahmen jedoch die Gladiatorenkämpfe und Tierhetzen zu, sodass die unteren Gewölbe des Kolosseums nicht mehr geflutet, sondern zunehmend ausgebaut wurden. Neben Versorgungsgängen, Kerkern und Tierkäfigen befanden sich hier auch die Verbindungsgänge zu den Gladiatorenkasernen. Zudem sorgte ein ausgeklügeltes Bühnentechniksystem mit mechanischen Aufzügen, Falltüren, Rampen und Flaschenzügen für eine hohe Flexibilität bei der Bühnengestaltung. Auf diese Weise konnten beispielsweise ganze Wüsten- oder Waldlandschaften im Nu aus dem Boden hochgefahren werden.


Die Arena

Mit einer Breit von maximal 156 Metern und einer Länge von 188 Metern zeichnet das Kolosseum seine besondere elliptische Form aus. Auf mehr als 500 Metern Umfang ließ sich hier aus einer Maximalhöhe von 48 Metern das Geschehen im Arenaoval bequem verfolgen. Dabei verfügte der Arenaboden über eine maximale Längsausdehnung von 86 Metern und eine Breite von rund 54 Metern. Insgesamt fanden im Kolosseum bis zu 50.000 Menschen Platz. Dabei waren zwar die ersten Ränge und damit auch die besten Sichtplätze den Senatoren Roms vorbehalten, doch in den oberen Rängen genossen die Armen Roms stets eine frische Brise sowie den Sonnenschutz von Segeln, die auf Masten durch Marinesoldaten extra hochgezogen wurden.


Das Kolosseum als Wahrzeichen Roms

Nicht nur seine markante Form hat das Kolosseum im Verlauf seiner langen Geschichte zum Wahrzeichen der ewigen Stadt gemacht, sondern auch seine wechselvolle Geschichte. Denn einst Schauplatz blutiger und in der Regel tödlich endender Kämpfe bildet es heute ein Symbol gegen die Todesstrafe und für das Leben. So wird das Kolosseum beispielsweise jedes Mal, wenn ein Verurteilter auf der Welt die Todesstrafe erhält, das Kolosseum 48 Stunden lang illuminiert. Zudem findet jedes Jahr am Karfreitag eine Kreuzwegandacht im Kolosseum statt, die vom Papst persönlich geleitet wird.