Piazza del Campidoglio
Der Kapitolsplatz als ästhetisches Meisterwerk
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Wenn es einen `König´ unter den Plätzen Roms gibt, dann macht zumindest der Kapitolsplatz dem imposanten Petersplatz hohe Konkurrenz. Während der eine als Tor zum Vatikan Anziehungspunkt von Gläubigen aus aller Welt ist, bildet der andere das ästhetische Herz der politischen Schaltzentrale Roms. Denn in den luftigen Höhen des Kapitolinischen Hügels gelegen, erstreckt sich die Piazza del Campidoglio zwischen Palazzo Nuovo, Konservatoren- und Senatorenpalast und damit direkt zu Füßen des römischen Rathauses. Doch nicht nur diese besondere Lage macht den Kapitalsplatz zu einem bedeutenden Treffpunkt von Einheimischen und Besucher, sondern auch seine unvergleichliche symmetrische Ästhetik. Diese beruht zum einen auf dem markanten Bodenmosaik, das sich aus einem kunstvoll gestalteten Stern zusammensetzt, welcher wiederum eine optische Stauchung in einem Oval erfährt, sodass die in der Mitte des Sterns sich erhebende Reiterstatue von Marc Aurel eindrucksvoll in Szene gesetzt wird. Und zum anderen basiert die ästhetische Symmetrie des Kapitolplatzes sowohl auf der trapezförmigen Ausrichtung der drei Paläste und der gleichschenkligen Doppeltreppe am Senatorenpalast als auch auf der großen Zugangstreppe, der Cordonata, welche die architektonische Spiegelbildlichkeit der Piazza del Campodoglio noch einmal unterstreicht.
Zwar war der Kapitolsplatz schon im frühen 16. Jahrhundert von Michelangelo persönlich geplant worden, doch zog sich die Realisierung der Platzgestaltung noch bis in die 1940er hin. Dabei begann alles mit der Aufstellung der Reiterstatue von Marc Aurel, die 1538 erfolgte. Um dem antiken Kaiserstandbild einen würdigen Rahmen zu verleihen, sollte der gesamte Kapitolsplatz entsprechend umgebaut werden. Dabei wurden sowohl die drei Palazzi als auch der nördliche Zugang über die Cordonata bis ins 17. Jahrhundert geschaffen. Am Bodenmosaik wurden jedoch noch 1940 Veränderungen vorgenommen. Welche Bedeutung der Platz mit seinem markanten Mosaik hat, wird allein darin deutlich, dass er seit 2002 auf den italienischen 50-Cent-Euromünzen abgebildet ist.